Hey,
ich brauch echt mal Hilfe. In letzter Zeit ist bei mir alles richtig krass schiefgelaufen. Ich erlebe oft richtig heftige Gewalt zu Hause. Mein Vater rastet ständig aus und schlägt mich, und meine Mutter tut nichts dagegen. Manchmal krieg ich es so hart, dass ich tagelang blaue Flecken habe und kaum aufstehen kann.
In der Schule kann ich mich kaum konzentrieren, weil ich ständig Angst habe, dass es wieder passiert. Ich versuche, es vor meinen Freunden zu verstecken, aber manchmal merken sie es doch. Ich schäme mich voll und hab keine Ahnung, wie ich darüber reden soll. Ich hab das Gefühl, dass niemand wirklich versteht, wie schlimm es ist. Jeder denkt, das ist doch nicht so wild, aber für mich ist es die Hölle.
Ich hab keine Ahnung, was ich machen soll. Weglaufen bringt nix, weil ich nicht weiß, wohin. Und das Jugendamt oder so will ich nicht einschalten, weil ich Angst hab, dass es dann noch schlimmer wird. Ich fühl mich total allein und weiß nicht mehr weiter. Was kann ich tun, um da rauszukommen? Gibt es irgendwen, der mir helfen kann, ohne dass alles noch schlimmer wird?
Danke, dass ihr mir zuhört.
LG Fool
Liebe Fool,
das ist verständlich, dass du Angst hast, dass alles schlimmer wird, wenn du jemanden um Hilfe bittest. Doch kann es wirklich schlimmer werden? Ohne dein Zutun und deinen Mut wird sich wohl nichts ändern und du wirst weiterhin Gewalt erfahren.
Ich wünsche dir so sehr, dass du dich jemandem anvertrauen kannst, der dich auf deinem Weg begleiten kann. Kannst du mit Freunden drüber sprechen oder vielleicht mit deiner engsten Freundin? Kann mir nicht vorstellen, dass deine Freunde meinen, das sei nicht so wild.
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, die Polizei zu verständigen, wenn du wieder geschlagen wirst? Oder zu den Nachbarn zu flüchten? Vielleicht haben die ja auch bereits etwas bemerkt.
Gerne würde ich dir eine Riesenportion Mut anzaubern. Aber ich denke, irgendwann hast du den Mut selber.
Ich fühle mit dir
bke-Nana
Hi,
auf mich wirken die Sätze so zitiert aus dem Kontext gerissen.
Ich weiß auch nicht, was ich darauf antworten könnte, tut mir leid.
Wie ich die Situation besser aushalten kann, muss ich mutmaßlich alleine herausfinden.
Somit wäre das an dieser Stelle das Ende der Beratung und ich bedanke mich bei allen, die mir geschrieben haben.
Macht es gut (besser als ich).
LG Fool
Hi,
ich lasse Deinen Satz mal stehen und wirken:
"Wenn ich darüber nachdenke, dass ich es geschafft hätte, zum Jugendamt zu gehen und ein gutes Gespräch gehabt zu haben, fühlt sich das wie ein kleiner Lichtblick an. Vielleicht würde ich mich dann nicht mehr so allein und hilflos fühlen. Vielleicht könnte ich endlich etwas Hoffnung und Mut schöpfen, dass sich die Situation ändern könnte."
Ganz viele Grüße
bke-Stephan
Hallo bke-Stephan,
die Schmerzen sind verursacht durch Gewalt von meinem Vater. Blaue Flecken, Prellungen, Verstauchung, Striemen, dagegen kann ein Arzt leider nicht wirklich etwas unternehmen. Das muss alleine heilen. Einmal musste ich wegen einem Knochenbruch in das Krankenhaus eingeliefert werden und auch der konnte nicht behandelt werden, der Knochen musste von alleine wieder zusammen wachsen.
Es ist zugegeben aber auch so, dass ich mich mit diesen Verletzungen viel zu sehr schäme, um sie irgendwem zu zeigen. Ich fühle mich so unglaublich schwach und klein. Einen Bruch kann man einem Arzt anders erklären, aber bei anderen Verletzungen geht das nicht.
Es stimmt, dass ich mich entschieden habe, nicht zum Jugendamt zu gehen und die schlimme Situation auszuhalten. Aber du hast recht, es fühlt sich nicht gut an. Jeden Tag wird die Last schwerer und es wird immer schwieriger, damit umzugehen. Die Vorstellung, dass es irgendwann besser wird, hält mich irgendwie am Leben, aber die Realität sieht oft hoffnungslos aus.
Wenn ich darüber nachdenke, dass ich es geschafft hätte, zum Jugendamt zu gehen und ein gutes Gespräch gehabt zu haben, fühlt sich das wie ein kleiner Lichtblick an. Vielleicht würde ich mich dann nicht mehr so allein und hilflos fühlen. Vielleicht könnte ich endlich etwas Hoffnung und Mut schöpfen, dass sich die Situation ändern könnte. Aber die Angst, dass es doch nicht so läuft, wie ich es mir erhoffe, ist einfach riesig.
Ich glaube sogar, dass mir das, wenn es nicht gut läuft mit dem Jugendamt, den letzten Grund geben würde, nicht mehr weiter leben zu wollen, weil es dann gar keine Hoffnung für mich mehr gibt. Die Verschlimmerung zu Hause und der letzte Ausweg, der sich dann schließt, das könnte ich wirklich nicht mehr aushalten. Das wäre zu viel für mich. Ich glaube, das ist meine größte Angst.
LG Fool
Hi,
das mit den Schmerzen ist Kacke. Wenn sie wieder weggehen, ok, ist vielleicht aushaltbar. Dass es keine medizinische Hilfe gibt, kann ich mir nicht vorstellen, obwohl ich kein Arzt bin.
Jetzt hast Du Dich entscheiden, nicht zum Jugendamt zu gehen und die bekannte aber schlimme Situation auszuhalten. Wenn ich es richtig lese, fühlt sich das aber nicht gut an. Ob es sich gut anfühlen würde, wenn Du beim Jugendamt gewesen bist, kann ich Dir nicht versprechen. Ich vermute allerdings sehr, dass die Chance, dass es besser wird, viel größer wäre.
Aber wie geht es Dir bei dem Gedanken: Angenommen, Du hättest es geschafft, zum Jugendamt zu gehen und es wäre ein gutes Gespräch gewesen?
Viele Grüße schickt
bke-Stephan
Hallo Florian und Leonie,
Danke für euren Zuspruch. Ich war echt überfordert und es war mir nicht möglich, das nachzuvollziehen. Es hilft mir etwas, dass ihr schreibt, dass es euch auch so gegangen wäre. Leider stelle ich mich aber immer so dumm an und das ist mein Fehler.
LG Fool
Hi,
das mit den Schmerzen ist Kacke. Wenn sie wieder weggehen, ok, ist vielleicht aushaltbar. Dass es keine medizinische Hilfe gibt, kann ich mir nicht vorstellen, obwohl ich kein Arzt bin.
Jetzt hast Du Dich entscheiden, nicht zum Jugendamt zu gehen und die bekannte aber schlimme Situation auszuhalten. Wenn ich es richtig lese, fühlt sich das aber nicht gut an. Ob es sich gut anfühlen würde, wenn Du beim Jugendamt gewesen bist, kann ich Dir nicht versprechen. Ich vermute allerdings sehr, dass die Chance, dass es besser wird, viel größer wäre.
Aber wie geht es Dir bei dem Gedanken: Angenommen, Du hättest es geschafft, zum Jugendamt zu gehen und es wäre ein gutes Gespräch gewesen?
Viele Grüße schickt
bke-Stephan
Ich bin einfach für alles zu doof.
Es tut mir leid.
Mir tut es für dich leid und ich unterschreibe gerne, was Florian dir geschrieben hat.
Hey Fool,
ich möchte dir kurz schreiben, es war nicht deine Schuld oder dein Fehler. Mich hätte das genauso überfordert in dem Moment und es war eigentlich unnötig.
Liebe Grüße,
Florian
Hallo Ina,
gegen die Schmerzen gibt es keine medizinische Hilfe. Es verheilt alleine, aber es dauert immer einige Zeit. Bis zum nächsten Mal.
Mir fehlt die Kraft und der Mut, mich ans Jugendamt zu wenden. Ich weiß nicht, woher er den einen Tag kam. Es war der richtige Moment und das Ergebnis war zu ernüchternd. Ich kann seitdem nicht mehr daran glauben, dass sie mir weiterhelfen können. Ich glaube, ich entscheide mich wirklich für das Aufgeben und aushalten. Die Angst vor dem, was man kennt, ist immer kleiner als vor dem Unbekannten. Fool passt sehr gut auf mich. Ich bin leider genau das.
LG Fool
Lieber Fool,
es tut mir leid zu lesen, dass es dir nicht besser geht seit wir uns zuletzt gelesen haben. Du hast Schmerzen und es geht dir nicht gut. Wäre es eine Möglichkeit, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen? Oder weißt du etwas, was dir gegen die Schmerzen helfen kann? Was tut dir gut, wenn es dir nicht gut geht?
Du hattest vor ein paar Tagen geschrieben, dass du beim Jugendamt anrufen wolltest, aber niemanden erreicht hast. Hast du es inzwischen noch einmal versuchen können? Falls das Telefonieren dich zu viel Überwindung kostet, gibt es meist auch die Möglichkeit das Jugendamt per e-Mail zu kontaktieren. Das ist manchmal für einen Erstkontakt einfacher, weil du dir alle Formulierungen in Ruhe überlegen kannst.
Ich schicke dir Kraft und Zuversicht.
Liebe Grüße,
bke-Ina
Hallo bke-Lorenz,
nein, es hat sich zu gestern nichts verändert beziehungsweise gebessert.
Die Schmerzen sind noch da und werden nicht so schnell vergehen.
Und leider ist schon wieder Wochenende.
Ich kann nicht mehr. 😔
Liebe Grüße,
Fool
Hallo Fool,
gestern hast du dich zu allem unfähig gefühlt- die Zeit über eine ganze Nacht und ja auch schon Teile vom Tag hinweg ändert ja nicht selten etwas an der Befindlichkeit, den Gedanken und der Tatkraft. Daher schließe ich mich bewusst zum jetzigen Zeitpunkt nochmal meiner Kollegin bke-Ina an und frage jetzt tagesaktuell, welche kleinen Schrittchen sich jetzt in deinen Gedanken finden lassen?
Viele Grüße schickt dir
bke-Lorenz
Hallo Ina,
ich habe wirklich keine Ahnung. Heute war es einfach wieder alles so schlimm, dass ich zu gar nichts mehr fähig bin.
Da ist nur noch Angst, Schmerz und Verzweiflung in mir.
Liebe Grüße,
Fool
Hallo Fool,
du steckst gerade in einer unmöglichen Situation fest. Du hältst die Situation, wie sie aktuell ist, nicht mehr aus, weißt aber auch nicht, wie es weiter gehen soll. Ich stelle mir vor, dass sich das ziemlich hoffnungslos anfühlt. Gerade ist es dir vielleicht nicht möglich, größere Pläne zu schmieden, vielleicht schaffst du es aber, den nächsten kleinen Schritt in Angriff zu nehmen: Wie könnte die nächste Stunde aussehen? Wie der heutige Abend? Was könnte dir helfen einigermaßen ok durch die Nacht zu kommen?
Ich schicke dir viel Mut und Zuversicht und liebe Grüße,
bke-Ina
Ich kann nicht mehr... 😿 halte es nicht mehr aus so und weiß nicht weiter 🤕.
Hey Cascadia,
danke für deine Nachricht. Es hat wirklich wehgetan und mich zurückgeworfen, als am Freitag niemand abgenommen hat. Ich hatte so viel Mut zusammengenommen, um diesen Anruf zu machen, und dann das.
Aber du hast recht – es lohnt sich hoffentlich, es noch einmal zu versuchen. Die Situation zu Hause ist wirklich nicht auszuhalten, und ich weiß eigentlich, dass ich da raus muss, wenn ich nicht ganz kaputt gehen möchte.
Es ist gut zu wissen, dass es anderen auch so ergangen ist und sie es letztlich geschafft haben, Hilfe zu bekommen. Ich kann mir vorstellen, wie schwer es gewesen sein muss, zur Schulsozialarbeiterin zu gehen und dann zu merken, dass es nicht passt. Dass du trotzdem weitergemacht hast und letztendlich bei der bke und in der Therapie Unterstützung gefunden hast, ist wirklich inspirierend.
Ich werde versuchen, den Mut aufzubringen, es noch einmal zu versuchen. Vielleicht finde ich diesmal die richtige Hilfe. Danke, dass du deine Erfahrungen mit mir geteilt hast – das gibt mir etwas Kraft.
Liebe Grüße,
Fool
Liebe Kira,
danke für deine Antwort und die tröstenden Worte. Es hat mich sehr getroffen, dass ich am Freitag niemanden erreichen konnte, nachdem ich den Mut aufgebracht hatte, anzurufen. Deine Erklärung hilft mir ein wenig zu verstehen, dass es leider manchmal so läuft, aber es war trotzdem sehr frustrierend und hat mich noch mehr verzweifeln lassen.
Das Bild vom Tunnel trifft es ziemlich gut. Es fühlt sich wirklich so an, als ob ich in dieser Dunkelheit feststecke und nicht zurück kann. Die Vorstellung, durch den Tunnel zu gehen und vielleicht auf der anderen Seite etwas Neues zu finden, gibt mir ein bisschen Hoffnung, auch wenn es im Moment schwer ist, daran zu glauben. Bis heute ist es mir noch nicht gelungen, wieder so viel Mut und Hoffnung zu haben, um mich noch einmal zu trauen.
Ich versuche, nach vorne zu blicken und das Licht zu suchen, wie du gesagt hast, aber es ist so schwer, wenn alles so dunkel und aussichtslos erscheint. Ich frage mich oft, wo die Hoffnung geblieben ist und wie ich sie wiederfinden kann. Vielleicht hast du recht, dass ich hier im Forum nach Antworten suchen sollte. Wie bekommt ihr Hoffnung, wenn alles dunkel und aussichtslos erscheint?
Ich werde versuchen, weiterzumachen und nicht aufzugeben, auch wenn es schwer ist. Deine Worte geben mir ein wenig Kraft und Zuversicht, und ich hoffe, dass ich den Mut finde, den nächsten Schritt zu machen und mir helfen zu lassen.
Danke für deine Unterstützung und die guten Wünsche.
Viele Grüße,
Fool
Hey,
Ich kann gut verstehen, dass dich das etwas zurück geworfen hat, als am Freitag niemand abgenommen hat.
Ich glaub aber, es ist einen zweiten Versuch wert. Denn du hast schon erkannt, dass die Situation nicht gut ist und dass du da endlich weg willst.
Manchmal braucht es einige Anläufe bis man es wirklich schafft sich hilfe zu holen. Das war bei mir ähnlich.
Ich bin zu erst zur Schulsozialarbeiterin gegangen. War nicht so, hat nicht gepasst, ich hab sie von a bis z angelogen. Hätte ich da den Mut verloren, hätte ich inzwischen keine Hilfe. Stattdessen hab ich es dann bei der bke versucht, die mich über eine Zeit begleitet hat und inzwischen hab ich es geschafft eine Therapie anzufangen.
Was ich damit sagen will ist, das ja es braucht immer wieder Mut und Überwindung, aber es lohnt sich auch. Ich kann deine Angst verstehen, aber du hast es schonmal probiert. Vielleicht schaffst du es nochmal.
Liebe Grüße
Cascadia
Liebe Fool,
das tut mir leid, dass du den Mut gefasst hast und dann doch niemanden am Freitag erreicht hast. Das ist für Freitage bei Ärzten oder Ämtern nicht ungewöhnlich, aber in der Not kannst du auch abends oder am Wochenende eine Krisennummer dort wählen, normalerweise gibt es sowas bei Jugendämtern vor Ort.
So wie ich dich lese, beschreibst du einen Tunnel. Bei diesem Bild musste ich daran denken, dass es manchmal keinen Zurück mehr gibt. Man geht durch die Dunkelheit, Enge oder Schmerz und dann erstmal fühlt es sich vielleicht ungewohnt und neu an, leer vielleicht und einsam, aber nur so kann etwas Neues geboren werden und eine Veränderung möglich sein. Blicke nach vorne und suche nach dem Licht, gehen durch den Tunnel und schaue dich um nach der Hoffnung: trau dich weiter zu gehen und dir helfen zu lassen. Hoffnung ist natürlich immer sehr hilfreich. Wo ist sie geblieben und woher kannst du sie schöpfen? Das ist gut Frage und vielleicht auch etwas, was du hier ansprechen und erfragen kannst. Nur Mut!
Ein ruhiges Wochenende und Zuversicht
Viele Grüsse
bke-Kira
Hallo bke-Stephan,
danke für deine Antwort und dein Verständnis. Es tut gut zu wissen, dass meine Gefühle und Ängste nachvollziehbar sind, aber ehrlich gesagt fühle ich mich immer noch sehr verloren und verzweifelt.
Heute Mittag habe ich den Mut gefasst und beim Jugendamt angerufen, nachdem ich deine Antwort gelesen habe. Ich hatte durch deine Worte einen kurzen Moment genug Mut, um die Telefonnummer zu wählen. Es war ein riesiger Schritt für mich, aber leider ging nur der Anrufbeantworter dran. Das hat mich noch mehr heruntergezogen und mir das Gefühl gegeben, dass es keinen Ausweg gibt. Es war, als ob die einzige Hoffnung, die ich hatte, mir einfach entglitten ist.
Der Gedanke, alles hinter mir zu lassen und ins Ungewisse zu gehen, macht mir große Angst und lässt mich jetzt wieder erstarren. Es fühlt sich an, als ob ich in einem dunklen Tunnel stecke und kein Licht am Ende sehe. Das Wochenende auszuhalten wird schwer für mich und ich weiß nicht, ob ich am Montag wieder genug Mut habe, im Jugendamt anzurufen.
Was meine "Dummheiten" angeht, danke ich dir für den Hinweis mit dem Rettungswagen. Aber in den Momenten, in denen die Verzweiflung am größten ist, fällt es mir schwer zu glauben, dass irgendetwas wirklich helfen könnte. Manchmal scheint alles so hoffnungslos, dass ich einfach nicht weiß, wie ich weitermachen soll.
Es ist ermutigend zu hören, dass meine Ziele realistisch sind und dass es Unterstützung gibt, aber es fühlt sich nun erneut alles so weit weg und unerreichbar an.
Danke für deine Unterstützung und die guten Wünsche. Vielleicht finde ich irgendwann einen Weg aus dieser Dunkelheit.
LG Fool
Hallo,
was Du beschreibst ist alles sehr nachvollziehbar. Auch, dass Du Angst hast, Dein Zuhause zu verlieren. Du hast vollkommen Recht: Es ist bisher Dein einziges Zuhause. Auch wenn es dort auch schlimm ist, ist es eben daheim. Eine schwierige Entscheidung, ja.
"Dummheiten" hört sich nicht gut an. Sollte der Drang, Dummheiten zu machen, zu groß werden: Ein Rettungswagen holt Dich auch erst einmal raus und im Krankenhaus kann dann auch geplant werden, wie es weiter gehen könnte. Denn weiter gehen ist immer besser als aufhören.
Deine Ziele, was passieren sollte, wenn Du Hilfe holen würdest, sind alle realistisch. Du würdest nicht sofort eine eigene Wohnung bekommen. Aber in einem betreuten Wohnen oder in einer Wohngruppe würdest Du schnell auf das alleine Wohnen vorbereitet werden. Und das Jugendamt kann Dich sofort in Obhut nehmen, damit Du nicht Deinem Vater ausgesetzt wärst, wenn die mit ihm sprechen. Das muss nicht sofort passieren. Du kannst auch mit dem Jugendamt planen, was der richtige Zeitpunkt dafür wäre.
Dir wünsche ich das Allerbeste
bke-Stephan
Hallo Claudia und alle anderen,
vielen Dank für deine verständnisvolle Nachricht. Es tut gut, dass jemand zuhört und mir Unterstützung anbietet.
Ich muss sagen, dass ich es wirklich nicht mehr aushalte. Die ständige Angst und die Belastung sind zu viel für mich geworden. Oft habe ich destruktive Gedanken und Handlungen, die mich sehr erschrecken. Ich habe Momente, in denen ich Dummheiten mache, weil der innere Schmerz so groß ist und ich keinen anderen Ausweg sehe. Es fühlt sich an, als würde ein riesiges Gewicht auf mir lasten, und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.
Ein gutes Ziel einer Unterstützung wäre für mich, dass ich in einer sicheren Umgebung leben kann, in der ich mich respektiert und verstanden fühle. Vom Jugendamt würde ich mir wünschen, dass sie mir helfen, eine eigene Wohnung zu finden, in der ich zur Ruhe kommen kann und Unterstützung erhalte, um meine Ängste und Gefühle zu verarbeiten. Oder dass sie mir sagen können, wie ich es erreiche, dass mein Vater nicht mehr so gewalttätig wird oder ich zusammen mit meiner Mutter ausziehen kann oder sie ihn zum Ausziehen verpflichten. Können die das im Jugendamt denn?
Ich habe aber große Angst davor, dass das Jugendamt mit meinem Vater spricht. Ich befürchte, dass sein Zorn danach noch schlimmer wird und ich noch mehr leiden muss. Die Vorstellung, mein Zuhause zu verlieren, macht mir ebenfalls große Angst. Obwohl es dort oft schrecklich ist, ist es das einzige Zuhause, das ich kenne.
Ich verstehe, dass es eine wichtige und mutige Entscheidung ist, jemandem zu erzählen, was los ist, und ich hoffe wirklich stark, dass ich in die Entscheidungen eingebunden werde. Das gibt mir ein bisschen mehr Zuversicht, dass du das sagst, aber die Angst bleibt.
LG Fool
Guten Morgen,
es ist normal, dass du Angst hast, aber so ist es ja für dich auch nicht auszuhalten.
Was wäre denn für dich ein gutes Ziel einer Unterstützung. Was würdest du dir denn z.B. vom Jugendamt wünschen, wenn du den Mut hättest da hinzugehen?
Es ist eine wichtige und mutige Entscheidung, einer Person zu erzählen, was los ist. Dann mit dieser Personen Optionen anzuschauen, die hilfreich sein könnten.
Du wirst in die Entscheidungen, die da kommen könnten eingebunden. Es geschieht nicht einfach so.
Hier im Forum ist auch in den Ferien immer besetzt.
Versuche es immer wieder mit der Mailberatung hier, an sich sollte das funktionieren.
bke-Claudia
Hi bke-Stephan,
danke für deine Antwort und deine Geduld mit mir. Es ist schwer, darüber zu sprechen, aber ich schätze eure Unterstützung sehr.
Ich verstehe, was du sagst, und ich weiß, dass das Jugendamt helfen könnte, Strategien zu entwickeln, um die Situation möglicherweise zu verbessern. Aber die Angst, dass es noch schlimmer wird, ist so groß. Auch wenn du sagst, dass sie das verhindern könnten, habe ich Angst vor den Konsequenzen.
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich diese Entscheidung treffen kann, wie du es sagst. Ich fühle mich komplett machtlos und ausgeliefert. Die einzige Entscheidung, die ich treffen kann, ist die, es einer Person zu erzählen. Aber danach habe ich nichts mehr in der Hand. Ich kann es nur sagen, ich habe keine Kontrolle darüber, ob mir geglaubt wird und was anschließend geschieht. Das macht mir Angst und lähmt mich so sehr. Kannst du das verstehen?
Ich entscheide mich nicht bewusst dafür, es weiter auszuhalten. Es geschieht einfach und ich kann es eigentlich nicht mehr ertragen. Aber nur weil ich mit einer anderen Person darüber spreche, hört es doch nicht automatisch auf?
Ich habe wirklich sehr große Angst vor den Ferien, ich glaube die 6 Wochen kann ich nicht mehr aushalten. Ich fühle mich gefangen und sehe keinen Ausweg.
Wie lange kann man mit dieser ständigen Angst und Unsicherheit leben, ohne daran zu zerbrechen?
Warum die Mailberatung und die Chats nicht gehen, weiß ich auch nicht. Es sind wahrscheinlich noch die technischen Probleme auf der Seite. Ich habe beides versucht, aber ich kann nur hier im Forum schreiben, bzw. das kommt bei euch an.
Liebe Grüße, Fool